Die Wölfe sind zurück: 17. – 19. August 2020 vor dem Rathaus Remscheid
Menschenverachtende Sprache, übelste Beleidigungen, offener Hass, Aufrufe zu Gewalt bis hin zu Mord. Diese Gewaltwelt wird untermauert durch Lügen und falsche Beschuldigungen. Die Mahnwache „Die Wölfe sind zurück“ zeigt die unmenschlichen Verfehlungen der Faschisten auf, die man auch in Remscheid von den lokalen Rechtsextremisten kennt. Die Mahnwache steht bis Mittwoch, 19. August 2020 auf dem Rathausplatz in Remscheid.
Das Bündnis „Solingen ist Bunt nicht Braun“ unterstützt die Veranstalterin Annabelle Schleder aktiv dabei, diese wichtige Ausstellung als Mahnwache ins Bergische Städtedreieck zu bringen. Mit einem Rudel Wolfsskulpturen aus Bronze und Eisen kommt der Künstler Rainer Opolka nach erfolgreichen Ausstellungen in Dresden, Hamburg, Magdeburg, Cottbus, Chemnitz, Berlin, Halle und Kassel jetzt auch ins Bergische Städtedreieck Solingen, Remscheid und Wuppertal.
Widerstand gegen Rassismus und Gewalt
Der Künstler und das Bündnis „Solingen ist Bunt statt Braun“ rufen mit der Installation im öffentlichen Raum zum gewaltfreien und friedlichen Widerstand gegen Rassismus und Gewalt auf.
„Die Wölfe sind zurück“ des Künstlers Rainer Opolka sind Kunst gegen Hass und Gewalt. Opolka wehrt sich so gegen Neonazis und den Drift der Gesellschaft nach nach rechts. „Was passiert, wenn die Formen der Ordnung und des Zusammenhalts zerbrechen und Fremdenfeindlichkeit sich wie ein Virus ausbreitet? Wenn moralisch-ethische Regeln ihre Gültigkeit zunehmend aus Angst, Gewalt und Verrohung geprägt wird? Wenn blinder Nationalismus sich breitmacht? Wenn Menschen aus der Enge der eigenen Lebensverhältnisse eine Sichtweise entwickeln wie Kaninchen im Stall? Und wohin geht unsere Zivilisation, wenn Staaten, der inneren Verrohung folgend, auch nach außen aufrüsten und aggressivere Töne anschlagen würden? Was also passiert, wenn der Mensch des Menschen Wolf wird? Die Ausstellung >>Die Wölfe sind zurück<< soll das zeigen und uns eine Warnung sein.“
Die an die zwei Meter großen, bedrohlich wirkenden Wolfsfiguren sollen den Hass und die Gewalt des Rechtsextremismus symbolisieren und die Menschen über die Gefahren von Rassismus und Ausgrenzung ins Gespräch bringen. Die Wölfe stehen nicht allein auf dem Platz. Begleitet werden sie von Informationstafeln und Menschen, die für die Werte unseres Grundgesetzes und die universellen Menschenrechte einstehen und dafür auch gerne auf der Strasse Gesicht zeigen.
Im gemeinsamen Geleitwort von Burkhard Mast-Weisz, Tim Kurzbach und Andreas Mucke heißt es:
„Der Titel der Ausstellung: ‚Die Wölfe sind zurück’ gibt zu denken.
Ja, die Wölfe sind tatsächlich zurück. Aber wir sehen sie nicht deutlich, weil sie Schafspelze tragen. Sie könnten nebenan wohnen, sie tragen Anzug und Krawatte, sie sitzen in deutschen Parlamenten, aber ihre Reden verraten sie. Sie reden von ‚Volkstod‘, ‚Umvolkung’ oder ‚Bevölkerungsaustausch’, wenn es um Integration und Zuwanderung geht, sie verbreiten rassistische Stereotype, sie hetzen gegen Toleranz und Vielfalt der Lebensstile. Und leider gibt es durchaus einen Resonanzboden für solche Reden. Wenn wir nicht wollen, dass die Fundamente unserer Freiheit langsam zerfallen, wenn wir nicht eines Tages fliehen wollen, dann müssen wir Demokratinnen und Demokraten uns stark machen.“
Die Mahnwache als Form politischer Aktionskunst setzt ein klares Zeichen für Demokratie, Toleranz, Hilfsbereitschaft, Weltoffenheit und die Unteilbarkeit der Menschenrechte.
Lokalnachrichten von rs1.tv und Lüttringhauser
In der Ausgabe KW34 von „Die Woche“, dem Lokalnachrichtenmagazin aus Remscheid, ist ein Beitrag mit vom Aufbau mit Annabelle Schleder und Rainer Opolka enthalten. Premiere am 17. August 2020 ab 18.30 Uhr.